Eine Fledermaus, die auch verbreitet in Deutschland vorkommt, ist die Plecotus auritus oder auch Braunes Langohr. Ihre Verbreitung erstreckt sich über ganz Europa, nach Norden. Jedoch ist der äußerste Norden, inklusive Island, ausgenommen. Im Süden ist die Plecotus auritus meist in bewaldeten Gebirgsregionen beheimatet, jedoch nicht im Mittelmeerraum. Auch über den Ural und den Kaukasus erstreckt sich der Bestand dieser Fledermausart.
Wie erkenne ich die Fledermausart Braunes Langohr?
Die Erkennungsmerkmale einer Plecotus auritus sind die langen und zarten Ohren. Sie gehört zu den mittelgroßen Fledermäusen. Ihr Rückenfell ist lang und braun mit einem rötlichen Stich. Die Unterseite geht von cremefarbend bis gelblichgrau über. Das braune Langohr hat in der Regel ein hellbraunes Gesicht mit auffallend großen Augen. Ihre Daumen, Krallen und Hinterfüße sind borstenartig behaart.
Das Gesicht des braunen Langohrs besitzt eine kurze Schnauze und schlitzförmige Nasenlöcher, durch die Echoortungslaute ausgestoßen werden. Wie der Name bereits verrät, sind die Ohren das auffälligste Merkmal.
Wovon ernährt sich das braune Langohr?
Diese Fledermausart ernährt sich wie die meisten Arten von Insekten, die sie im Flug erbeutet. Hierbei handelt es sich dann oft um Nachtfalter, Heuschrecken und Wanzen. Aber auch flugunfähige Tiere wie Spinnen, Weberknechte, Ohrwürmer und Raupen gehören zu der Leibspeise des braunen Langohrs. Die Wasseraufnahme erfolgt ebenfalls im Flug direkt von Wasseroberflächen.
Wo kann ich braune Langohren finden?
Der Lebensraum der Plecotus auritus beschränkt sich auf Nadelmischwälder, Fichtenwälder, aber auch in Bereichen mit einem guten Buchen- und Eichenbestand. Dies sind auch die Gebiete, in denen die Fledermäuse jagen können. Dazu zählen zudem noch Streuobstwiesen, Parks und Gärten.
Wo quartieren sich braune Langohren ein?
Hier kommt es darauf an, wo Sie sich gerade befinden und auch die Jahreszeit spielt hier eine große Rolle. Während die Fledermäuse sich im Sommer in Bäumen und Gebäuden einquartieren, finden sie im Winter unterirdische Quartiere, so wie Höhlen und Felsspalten. Auch Baumhöhlen werden gern bezogen.
Das braune Langohr in Westeuropa sucht sich ausschließlich Gebäude, in denen sie sich zurückziehen können. Besonders in Dachräumen zwischen Dachziegeln finden sie Unterschlupf, aber auch in Zapfenlöchern und hinter Verkleidungen. Im Winter hingegen, wenn die Temperaturen einen Wert von 3-7°C aufweisen, suchen sie sich unterirdische Quartiere, wie zum Beispiel Bergwerke, Keller, Brunnenschächte und Bruchsteinmauern.
In Osteuropa hingegen, Russland inbegriffen, sind es vermehrt Bäume, in denen sie Zuflucht finden. Hier werden alle nutzbaren Spalten genutzt, wie beispielsweise abstehende Rinde und Fäulnis- und Spechthöhlen. Aber auch Nistkästen werden gern bezogen, wobei Holzbetonnistkästen am liebsten bezogen werden.
Das Braune Langohr noch einmal im kurzen Überblick:
- Wissenschaftlicher Name: Plecotus auritus
- Familie: Glattnasenfledermäuse
- Größe: 42 bis 53 mm
- Gewicht: 5 bis 11 Gramm
- Flügelspannweite: 24 bis 29 cm
- Anzahl der Jungtiere: 1; ältere Weibchen und im Norden lebende Arten können sogar Zwillinge gebähren
- Paarungszeit: Herbst; Befruchtung im Frühjahr
- Flugfähigkeit der Jungtiere: mit 6 Wochen
- Nahrung: kleine Insekten, die im Flug erbeutet werden