Der Marienkäfer (lat. Coccinellidae) wird weltweit als ein Glückssymbol angesehen. Für den Garten ist dieser kleine rote Käfer mit den schwarzen Punkten ebenfalls Glück, denn er ernährt sich gern von Blattläusen. An Rosenblättern, zum Beispiel, sind oft kleine unschöne Löcher zu sehen, die durch hungrige Blättläuse entstehen. Doch der Marienkäfer steht über der Blattlaus in der Nahrungskette und kann Pflanzen vor weiteren Schäden retten.
Warum ist der Marienkäfer ein Glückssymbol?
Der 7-Punkt Marienkäfer ist eine der am häufigsten vorkommenden Arten. Da die Zahl 7 ein weitverbreitetes Symbol für Glück ist und diese Käferart 7 Punkte besitzt, ist der kleine rote Käfer mit den schwarzen Punkten zum Glückssymbol geworden.
Marienkäfer ist gleich Marienkäfer - oder?
Nein, dem ist nicht so. Weltweit werden mehr als 7.000 Arten verzeichnet, wovon allein 100 in Deutschland leben. Diese gibt es in verschiedenen Farben und mit einer unterschiedlichen Anzahl an Punkten. So gibt es zum Beispiel einfarbige oder auch schwarz-gelbe Marienkäfer.
Neben dem klassischen 7-Punkt Marienkäfer gibt es auch den Harlekin-Marienkäfer, der dem ziemlich ähnlich sieht. Sie unterscheiden sich unter anderem an der Anzahl der Punkte, die sich auf dem Panzer befinden. Allerdings können die Harlekin-Marienkäfer den bei uns einheimischen Käfern zur Gefahr werden, da er durch die extrem hohe Futteraufnahme, die täglich 100 bis 200 Läuse umfasst, den europäischen Marienkäfer als Nahrungskonkurrent immer mehr verdrängt. In einigen Gebieten ist der Bestand der heimischen Käfer bereits drastisch zurückgegangen.
Der Harlekin-Marienkäfer wurde erst in den frühen 2000ern vermehrt in Europa gesichtet. Dieser hat sich als blinder Passagier in Frachtern versteckt, die aus Asien in Rotterdam und Antwerpen anlegten. Mittlerweile ist diese Art hier zur Plage geworden, da diese sich rasant vermehrt. Das mitteleuropäische Klima scheint dem Harlekin-Marienkäfer zuzusagen. Aber nicht nur den heimischen Verwandten wird der “Harlekin” zur Gefahr.
Wer hätte gedacht, dass diese asiatische Käferart auch Wein verderben kann? Tatsächlich können die Bitterstoffe im Käfer den Wein geschmacklich negativ verändern. Dadurch wird der Wein ungenießbar und ist nicht mehr zu retten.
Was frisst ein Marienkäfer eigentlich?
Wie eben schon erwähnt, ernähren sich die Marienkäfer von Blatt- und Schildläusen. Da beide Lausarten in den meisten Gärten zu finden sind, haben die Marienkäfer ausreichend zu fressen. An einem Tag kann ein 7-Punkt Marienkäfer bis zu 70 Läuse vertilgen. Dadurch kann auf chemischen Pflanzenschutz verzichtet werden, wenn genügend der runden Punktträger im Garten vorhanden sind. Die Natur ist immer noch die bewährteste Methode zur Schädlingsbekämpfung. 🙂
Ist der Marienkäfer giftig für den Menschen?
Bestimmt haben Sie schon einmal einen Marienkäfer auf der Hand gehabt und sich über die gelbe Hinterlassenschaft gewundert, die der Käfer abgesondert hat. Dieses gelbe Sekret entsteht bei Gefahr und soll Feinde abschrecken. Für Vögel und Ameisen ist dies giftig, für den Menschen stellt die Ausscheidung des Marienkäfers jedoch keine Gefahr dar.
Was macht der Marienkäfer im Winter?
Der Marienkäfer überlebt nur einen Winter und sucht sich einen Platz zum Überwintern an einem geschützten Ort. Sobald die Temperaturen draußen sinken, verfällt der Marienkäfer im Freien in eine sogenannte Kältestarre. Finden Sie in Ihrer Wohnung einen Marienkäfer, so setzen Sie ihn bitte ins Freie, denn in der warmen Wohnung kann er nicht in diese Starre fallen und er stirbt. So gesehen retten Sie Marienkäfer, in dem Sie sie rausschmeißen.
Natürlich gibt es auch spezielle Marienkäferhäuser, die Sie ganzjährig im Garten oder auf dem Balkon hängen lassen können. Bei nistkasten-online.de finden Sie verschiedene Unterkünfte für Marienkäfer.
Hier noch einmal der Marienkäfer im kurzen Überblick:
- Wissenschaftlicher Name: Coccinellidae
- Klasse: Insekten
- Größe: 5-8 mm
- Gewicht: ca. 0,05 Gramm
- Verbreitung: weltweit
- Nahrung: Blatt- und Schildläuse
- natürliche Feinde: Ameisen, Spinnen, Vögel
- Aktivität: tagaktiv
- Sozialverhalten: Einzelgänger
- Geschlechtsreife: nach 1-2 Monaten
- Paarungszeit: März-Mai; Juli-August
- Eiablage: bis zu 400 Eier
- Lebenserwartung: bis zu einem Jahr
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